Ein Meister aus vergessenen Tagen, so tief
gesunken, dass er zum Gespött der drei Reiche wurde, der weder Opfergaben,
Tempel noch Gläubige hatte, während die beiden Diener unter ihm beide eine
himmlische Katastrophe überstanden hatten und selbst zu großen Kriegsgöttern geworden
waren, die über ihre eigenen Gebiete herrschten.
In einer solchen Situation war es für
niemanden möglich, nicht zu viel darüber nachzudenken. Wenn Xie Lian zwischen
Feng Xin und Mu Qing wählen und sagen müsste, wer ihm das Gefühl gab, ihm sei
es am unangenehmsten, würde er antworten: "Es geht doch beiden gut!”
Müssten sich jedoch die Zuschauer entscheiden,
ob sie eher Xie Lian und Feng Xin oder Xie Lian und Mu Qing sich prügeln sehen
wollten, dann würde das vom Geschmack des Einzelnen abhängen. Schließlich
hatten alle drei genügend Gründe, sich gegenseitig zu verprügeln, so dass es
eine harte Entscheidung werden würde.
Deshalb waren alle schwer enttäuscht, als Feng
Xin längere Zeit nicht antwortete, keinen einzigen Laut mehr von sich gab und
dann schließlich verschwand.
Und so beendete Xie Lian die Szene auf eigene
Faust. Er sagte: "Ich hätte nicht gedacht, dass die Dinge so aus dem Ruder
laufen würden. Es war keine Absicht, ich entschuldige mich bei allen, dass ich
Ärger verursacht habe".
Mu Qing antwortete sarkastisch: "Oh, was
für ein Zufall."
Was für ein Zufall. Auch Xie Lian hielt dies
für einen solchen Zufall. Wie konnte er so zufällig Mu Qing mit der Glocke
treffen und den Palast von Feng Xin zerstören? Aus der Sicht eines jeden
Schaulustigen war dies praktisch eine absichtliche Rache. Aber die Wahrheit war
eigentlich folgende: Er war genau der Typ, der den einen vergifteten Becher unter
tausenden Bechern Wein ergreifen würde.
Aber es war nicht so, dass man etwas gegen das
tun konnte, was andere dachten. So konnte Xie Lian nur antworten: "Ich
werde mein Möglichstes tun, um die goldenen Paläste und den anderen Schaden zu
kompensieren, und ich bitte euch, dass ihr mir alle ein wenig Zeit gebt.”
Selbst wenn man nicht viel Material im Kopf
zum Denken hatte, war es offensichtlich, dass Mu Qing weiterhin abfällige
Bemerkungen machen wollte. Aber sein goldener Palast erlitt doch keinen
Schaden, und auch die Glocke, die auf ihn gefallen war, war in zwei Hälften
gehackt worden; wenn er sich weiterhin so überheblich verhielt, wäre das für
jemanden seines Standes unziemlich, und so verstummte auch er und wurde
unsichtbar. Als Xie Lian sah, dass die größten Problemverursacher verschwunden
waren, floh auch er schnell.
Er dachte intensiv und ernsthaft darüber nach,
wohin er gehen könnte, um diese acht Millionen achthundertundachtzigtausend Glaubenspunkte
zu erlangen. Am nächsten Tag bat ihn Ling Wen in ihren Palast zu kommen.
Ling Wen war eine himmlische Beamte, die die
Angelegenheiten des himmlischen Personals verwaltete und den reibungslosen und
schnellen beruflichen Aufstieg der Menschen kontrollierte. Der gesamte Palast
war voller offizieller Dokumente und Schriftrollen, die vom Boden bis zur Decke
gestapelt waren; ein ziemlich schockierender Anblick, der einen mit zitternden
Knien erstarren lassen konnte. Auf dem Weg hierher sah er himmlische Beamte, die
aus dem Palast von Ling Wen kamen, die mit Stapeln von Dokumenten, die größer
als der Durchschnittsmensch waren, beladen waren und deren Hautfarbe grässlich
blass war. Sie sahen entweder so aus, als würden sie augenblicklich zusammenbrechen
oder als ob ihre Körper gefühllos wären.
Nachdem Xie Lian den großen Saal betreten
hatte, drehte sich Ling Wen um und kam direkt zur Sache.
"Eure Hoheit, der Kaiser hat eine Bitte
an Sie: Würden Sie ihm behilflich sein?”
Es gab viele "Zhenjuns" und
"Yuanjuns" im himmlischen Reich, aber es gab nur einen, der als
Kaiser angesprochen werden konnte. Wenn dieser Fürst etwas getan haben wollte, dann
hätte er niemanden fragen müssen.
Daher war Xie Lian etwas erstaunt, bevor er
antwortete: "Was ist es?"
Ling Wen reichte ihm eine Schriftrolle.
"In letzter Zeit gab es eine große Anzahl von Großgläubigen aus dem
Norden, die häufiger beteten, so dass es dort nicht friedlich sein kann.”
Was man als "Großgläubige"
bezeichnete, bezog sich gewöhnlich auf drei Typen von Menschen: Der erste Typ
waren die Reichen, die für Weihrauch und religiöse Dienste bezahlten und Tempel
für die Götter bauten; der zweite Typ waren Missionare, die die Religion förderten
und Predigten halten konnten; der dritte Typ waren Gläubige, die sowohl im
Herzen als auch im Körper absoluten Glauben besaßen.
Unter den dreien dominierte der erste Typus;
je reicher jemand war, desto mehr fürchteten und respektierten sie Götter und
Geister, und es gab so viele Reiche, wie es Fische im Meer gab. Der dritte Typ
war der am wenigsten verbreitete, denn wenn jemand dieses Niveau wirklich
erreichen konnte, dann musste sein geistiger Zustand extrem hoch sein, und er
selbst wäre nicht weit vom Aufstieg entfernt.
Diejenigen, von denen hier die Rede war, waren
offensichtlich von der ersten Art.
"Der Kaiser kann sich im Moment nicht um
den Norden kümmern", erklärte Ling Wen. "Wenn Sie bereit sind, in
seinem Namen eine Reise dorthin zu machen, dann wird in Zukunft, unabhängig von
der Menge der Opfer, die diese großen Gläubigen als Geste der Einlösung ihrer
Gelübde bringen, alles unter Ihrem Altar gezählt werden. Was meinen Sie dazu?"
Xie Lian nahm die Schriftrolle mit beiden
Händen entgegen und sagte: "Vielen Dank."
Wie konnte Xie Lian nicht erkennen, dass dies
eindeutig Jun Wu war, der ihm half? Er hatte es nur so klingen lassen, als
wollte er wissen, ob Xie Lian bereit war, ihm zu helfen. Im Moment konnte er
außer diesen beiden Worten keinen anderen Satz finden, um auszudrücken, wie er
sich fühlte.
Ling Wen antwortete: "Ich bin nur dafür
verantwortlich, die Dinge zu erledigen. Wenn Sie sich bedanken wollen, dann
warten Sie, bis der Kaiser zurückkommt, und danken Sie ihm direkt selbst.
Übrigens, brauchen Sie mich, um sich irgendwelche spirituellen Hilfsmittel auszuleihen?"
"Nein", sagte Xie Lian. "Selbst
wenn du mir ein spirituelles Hilfsmittel geben würdest, so hätte ich keine spirituelle
Kraft, um es zu benutzen, da ich verbannt worden war.”
Nachdem Xie Lian zweimal verbannt worden war,
hatte er all seine spirituellen Kräfte verloren. Im himmlischen Reich war alles
in Ordnung; das himmlische Reich war der Ort, wo alle göttlichen Paläste
standen, und das spirituelle Qi war reichlich vorhanden, endlos und hing für
seinen eigenen Gebrauch direkt an seinen Fingerspitzen. Doch sobald er zurück
im Reich der Sterblichen war, waren sie verkümmert. Wenn er einen spirituellen
Kampf mit jemandem führen wollte, musste er sich die besagte Kraft von jemandem
leihen, was wirklich ziemlich unangenehm war.
Ling Wen sinnierte einen Moment lang.
"Dann ist es am besten, wenn wir ein paar kampferfahrene Beamte
herbeirufen, die Ihnen zur Hand gehen."
Die Kriegsgötter, die gerade im Amt waren,
kannten ihn entweder nicht oder verabscheuten ihn. Xie Lian wusste zumindest
das. "Vergiss bitte auch das. Niemand wird mit zur Hilfe kommen."
Ling Wen hatte sich jedoch ihre eigenen Gedanken
dazu gemacht und sagte: "Ich werde es dennoch versuchen."
Es würde keine Rolle spielen, ob sie es
versuchte oder nicht, aber Xie Lian stimmte weder zu noch protestierte er und
ließ zu, dass sie es versuchte. So betrat Ling Wen den Kommunikationsraum und
fragte klar und laut:
"An alle, der Kaiser hat eine eilige
Angelegenheit im Norden und braucht dringend fähige Hände. Gibt es einen
Kriegsgott, der zwei kampferfahrene Beamte aus seinen Palästen zuweisen könnte?"
Gerade als die Worte gesprochen wurden, erhob
sich Mu Qings Stimme leicht. "Wie ich hörte, ist der Kaiser im Augenblick
nicht im Norden, also ist dies wahrscheinlich ein Hilferuf Seiner Hoheit des
Kronprinzen, habe ich Recht?”
Xie Lian dachte sich: Bewachst du täglich das Innere des Kommunikationsraums...
Ling Wen dachte sich wohl genau dasselbe und
wollte Mu Qing unbedingt mundtot machen weil er ihre Arbeit behinderte, aber
sie lächelte nach außen hin freundlich.
"Xuan Zhen, wie kommt es, dass ich Euch
in diesen Tagen immer wieder in diesem Raum sehe? Scheint so, als hättet Ihr in
letzter Zeit zu viel Freizeit? Herzlichen Glückwunsch, Xuan Zhen."
Mu Qing antwortete kühl: "Meine Hand ist
verletzt, ich kuriere die Verletzung gerade aus.”
Jeder himmlische Beamte dachte sich: Deine Hand kann Berge zerhacken und Meere teilen,
ohne das du ins Schwitzen kommst… was kann dir da das Spalten einer Glocke
anhaben?
Zuerst wollte Ling Wen warten, bis sie zwei
Menschen zur Freiwilligenarbeit verleitet hatte, bevor sie etwas sagte. Doch Mu
Qing kam nicht nur so leicht dahinter, er musste es auch laut aussprechen.
Jetzt würde mit Sicherheit niemand mehr zur Verfügung stehen. Wie erwartet,
antwortete keine einzige Seele, aber Xie Lian dachte sich nichts dabei.
Er sagte: "Ich sagte doch, dass niemand
kommen würde."
"Wenn Xuan Zhen nichts gesagt hätte,
hätte ich Erfolg gehabt", sagte Ling Wen.
Xie Lian kicherte. "Sie formulierten es
wie eine Pipa-Spielerin mit halb bedecktem Gesicht, und im Nebel sieht die
Blume dreimal schöner aus. Die anderen dachten, es sei, um für den Kaiser zu
arbeiten, also wären sie natürlich gekommen. Aber wenn sie gekommen wären und
entdeckt hätten, dass sie mit mir arbeiten würden, dann hätte es wahrscheinlich
einen Aufstand gegeben, und wie hätten wir dann unter diesen Bedingungen
zusammenarbeiten können? Wie dem auch sei, ich bin es gewohnt, allein zu sein;
es ist nicht so, dass ich in all den Jahren dabei irgendwelche Gliedmaßen
verloren hätte, also lassen wir es so, wie es ist. Danke für all die Mühe, ich
gehe jetzt."
Ling Wen hatte auch keine Ideen mehr, also faltete
sie zum Abschiedsgruß ihre Hände. "In Ordnung. Ich wünsche Eurer Hoheit da
unten einen reibungslosen Ablauf. Mögen die himmlischen Beamten ihren Segen
geben."
"Es sind keine Wege gebunden!"
antwortete Xie Lian, winkte mit der Hand und ging schneidig weg.
Drei Tage später, das Reich der Sterblichen,
im Norden.
Es gab einen Teeladen am Rande einer
Hauptstraße. Seine Fassade war nicht groß und die Ladenbesitzer waren einfach,
aber das Gute daran war die Landschaft. Es gab Berge und Wasser, Menschen und
die Stadt. Hier gab es alles, aber nicht zu viel; nicht viel, aber genau
richtig. Wenn man die Chance hätte, sich hier in dieser Landschaft zu treffen,
würde es auf jeden Fall zu einer schönen Erinnerung werden.
Der Teemeister im Laden war extrem untätig,
und wenn keine Kunden da waren, nahm er einen Hocker heraus, um am Eingang zu
sitzen und die Berge und das Wasser, die Menschen und die Stadt zu beobachten, und
wirkte ganz fröhlich, während er nur zuschaute. Heute sah er in der Ferne einen
weiß gekleideten Kultivator, der von der Straße her gekommen war. Er wirkte
etwas geschafft, vermutlich, weil er lange gelaufen war.
Als der Mann näher kam, ging er zuerst an dem
kleinen Laden vorbei, doch plötzlich blieb er stehen. Dann kam er ganz langsam
zurück. Mit der Spitze seines Bambushutes blickte er auf, warf einen Blick auf
das Ladenschild und lächelte.
"'Kleiner Laden der zufälligen
Begegnung', was für ein interessanter Name."
Dieser Mann wirkte zwar etwas müde, aber sein
Gesichtsausdruck war fröhlich, so sehr, dass der Teemeister nicht umhin konnte,
auch seine Lippenwinkel zu heben.
Der Mann fragte dann: "Entschuldigen Sie,
ist der Berg Yujun hier in der Nähe?”
Der Teemeister zeigte ihm die Richtung.
"Es ist hier in der Nähe."
Der Mann atmete ein und aus und es wirkte
beinahe, als hätte er dabei seine ganze Seele mit hinausgehaucht. Er dachte bei
sich: Endlich habe ich es geschafft.
Das war in der Tat Xie Lian.
Als er an diesem Tag die Hauptstadt des
Himmels verlassen hatte, hatte er ursprünglich den gewünschten Landeplatz im
Reich der Sterblichen festgelegt, und zwar irgendwo in der Nähe des Berges
Yujun. Doch wer hätte ahnen können, dass sein Ärmel von einer schneidigen Wolke
erfasst wurde, während er so elegant aufgebrochen und hinuntergesprungen war. Ja,
er war von einer Wolke erfasst worden. Er wusste nicht, wie sich sein Ärmel
darin verfangen hatte, aber so oder so stürzte er aus dem kilometerhohen Himmel
herab, und während er hinunterstürzte, hatte er die Orientierung verloren und wusste
nicht mehr, wo er war. Nachdem er drei Tage lang zu Fuss gegangen war, schaffte
er es schliesslich bis zum ursprünglich vorgesehenen Landepunkt.
Xie Lian betrat den Laden und suchte sich
einen Tisch neben dem Fenster aus, wo er Tee und Knabbereien bestellte. Nachdem
er sich endlich niedergelassen hatte, hörte man plötzlich draußen das Schlagen
von Trommeln und weinen.
Er blickte zur Straße und sah eine Gruppe von
Männern und Frauen, junge und alte, die eine knallrote Hochzeitssänfte
begleiteten, während sie vorbeigingen.
Die Luft, die diese Prozession umgab, war
geradezu merkwürdig. Auf den ersten Blick schien es ein Hochzeitszug zu sein,
aber bei genauerem Hinsehen waren die Gesichtsausdrücke dieser Menschen nicht
feierlich, sondern voller Trauer, Wut und Schrecken. Die einzige Emotion, die
nicht vorhanden war, war Freude. Es sah überhaupt nicht festlich aus, und doch
trugen sie alle rot mit Blumen und machten ein auffälliges Schauspiel. Eine
solche Szene war wirklich überaus merkwürdig. Der Teemeister hob die kupferne
Teekanne in seiner Hand hoch und kippte sie, um Tee einzuschenken. Er sah auch,
wie sich diese Szene abspielte, aber er schüttelte nur den Kopf, bevor er
weiterging.
Xie Lian sah zu, wie diese bizarre Prozession
in der Ferne verschwand, und war einen Moment lang tief in Gedanken versunken.
Gerade als er die Schriftrolle herausnehmen wollte, die Ling Wen ihm gegeben
hatte, um sie noch einmal zu lesen, spürte er plötzlich etwas Blendendes
vorbeihuschen.
Als er aufblickte, flog ein silberner
Schmetterling an seinen Augen vorbei.
Dieser silberne Schmetterling war glitzernd
und durchscheinend, und als er durch die Luft flatterte, hinterließ er eine
glitzernde helle Spur. Xie Lian streckte ihm die Hand entgegen. Dieser silberne
Schmetterling war unglaublich intelligent; er war nicht nur unbesonnen, er
blieb sogar auf der Spitze seines Fingers sitzen. Seine Flügel schimmerten,
wunderschön und heiter, und im Sonnenlicht fühlte er sich wie die Illusion
eines Traums an, der mit nur einer Fingerberührung zerbrechen würde. Einen
Augenblick später flog er davon.
Xie Lian winkte ihm zum Abschied, und als er
seinen Kopf wieder umdrehte, saßen noch zwei weitere Personen an seinem Tisch.
Dieser Tisch hatte vier Seiten; diese beiden
nahmen je eine Seite ein, eine links, eine rechts. Es waren beides junge Männer
im Alter von achtzehn oder neunzehn Jahren. Der auf der linken Seite war
größer, seine Brauen tief und schön, und in seinen Augen lag eine Art
ungezügelte Wildheit. Der auf der rechten Seite war extrem schön, elegant und
selbstsicher, nur sein Ausdruck war etwas zu distanziert und kalt, so dass er
aussah, als sei er äußerst unzufrieden. Tatsächlich sah keiner von beiden wirklich
zufrieden aus.
Xie Lian blinzelte. "Und ihr beide seid…?"
Der auf der linken Seite antwortete: "Nan
Feng."
Der auf der rechten Seite sagte: "Fu
Yao."
Ich habe
nicht nach euren Namen gefragt... , dachte Xie Lian.
Da übermittelte Ling Wen plötzlich eine
Sprachnachricht. "Eure Hoheit, es gibt zwei junge Kriegsbeamte von der mittleren
Ebene, die sich freiwillig gemeldet haben, um Ihnen zu helfen. Sie sind bereits
herabgestiegen, um Euch zu suchen, und sollten jetzt schon da sein."
Diese mittlere Ebene war natürlich das
Gegenteil der oberen Ebene. Die himmlischen Beamten des himmlischen Reiches
ließen sich sehr genau in zwei Gruppen einteilen: diejenigen, die aufgestiegen
sind, und diejenigen, die nicht aufgestiegen sind. Die obere Ebene bestand aus
himmlischen Beamten, die aus eigener Kraft aufgestiegen waren, und es gab nur
etwa hundert von ihnen im gesamten himmlischen Reich, was äußerst bedeutend
war. Diejenigen auf der mittleren Ebene wurden als "ernannte
Generäle" erzogen. Streng genommen sollten sie als "gleichrangige
himmlische Beamte" angesprochen werden, aber wenn alle sich gegenseitig
ansprachen, nahmen sie oft diesen "Gleichrangigen" im Namen heraus.
Wenn es eine obere Ebene und ein mittlere Ebene
gab, gab es dann auch eine untere Ebene?
Nein.
Tatsächlich hatte es mal eine gegeben zu der
Zeit, als Xie Lian zum ersten Mal aufgestiegen war. Damals hießen die Abteilungen
noch “Obere Ebene” und “Untere Ebene". Später entdeckte jedoch jeder ein
Problem: Während man sich selbst vorstellte, klang es wirklich schlecht, wenn
man sagte: "Ich bin xxxx, von der unteren Ebene". Mit dem Wort "untere"
fühlte es sich an, als sei man im Vergleich zu den anderen niedriger. Man muss
wissen, dass es unter ihnen definitiv Genies und herausragende Persönlichkeiten
mit beeindruckender geistiger Kraft gab; was ihnen fehlte, war nur diese eine
himmlische Katastrophe, bevor sie wirkliche himmlische Beamte werden konnten.
Wer wusste, wann dieser Tag kommen würde? Daher wurde vorgeschlagen, ein Wort
zu ändern, und es klang doch um einiges besser, wenn man sagte: "Ich bin
xxxx, von der mittleren Ebene"..., obwohl beide dasselbe meinten.
Jedenfalls konnte sich Xie Lian, nachdem es geändert worden war, am längsten
nicht daran gewöhnen.
Xie Lian starrte diese beiden jungen
Kriegsbeamten an, jeder mit einem mehr verärgerteren Gesichtsausdruck als der
andere und fand, dass sie völlig anders aussahen, als wären sie
"freiwillig" gekommen.
Er konnte nicht umhin zu fragen: "Ling
Wen, sie sehen nicht so aus, als seien sie hier, um mir bei der Arbeit zu
helfen, sondern eher, als seien sie hier um meinen nichtsnutzigen Kopf
abzuschlagen.”
Leider konnte das, was er sagte, nicht
übertragen werden, und er konnte Ling Wens Stimme auch nicht mehr an seinen
Ohren hören. Er dachte, es sei, weil er zu weit weg und zu lange vom Himmelskapital
entfernt war und seine spirituellen Kräfte erschöpft waren.
Ohne eine Wahl zu haben, lächelte Xie Lian
zunächst diese beiden jungen Kriegsbeamten an und sagte dann: "Nan Feng
und Fu Yao, nicht wahr? Lasst mich euch beiden zunächst dafür danken, dass ihr
euch freiwillig gemeldet habt, um mir zu helfen.”
Die beiden nickten nur und legten dabei eine
recht freundliche Haltung an den Tag; es schien also, als seien sie aus der Gefolgschaft
angesehener Kriegsgötter hervorgegangen. Xie Lian brachte den Teemeister dazu,
zwei weitere Tassen zu bringen, dann hob er seine eigene Teetasse und schabte
die Teeblätter beiseite.
Er fragte beiläufig: "Von welcher Hoheit
seid ihr denn gekommen?
"Aus dem Palast von Nan Yang",
antwortete Nan Feng.
"Aus dem Palast von Xuan Zhen",
antwortete Fu Yao.
“...”
Nun, das war absolut schrecklich.
Xie Lian verschluckte sich beinahe an seinem
Mund voller Tee und antwortete: "Haben eure Generäle euch gesagt, dass ihr
kommen sollt?”
Die beiden antworteten unisono: "Mein
General weiß nicht, das ich hier bin."
Xie Lian sinnierte einen Moment lang und
fragte erneut: "Wisst ihr denn, wer ich bin?”
Wenn diese beiden jungen Kriegsbeamte gekommen
wären, nachdem sie von Ling Wen getäuscht worden waren, und ihm geholfen
hätten, dann würden sie bei ihrer Rückkehr von ihren eigenen Generälen
ausgeschimpft werden. Das wäre es nicht wert.
"Sie sind die Königliche Hoheit der
Kronprinz", sagte Nan Feng.
"Ihr seid die Gerechtigkeit des Reiches
der Sterblichen, das Zentrum der Welt", sagte Fu Yao.
Xie Lian hielt für einen Moment die Luft an,
dann fragte er Nan Feng unsicher während er auf Fu Yao verwies: "Hat er
gerade mit den Augen gerollt?”
"Ja", antwortete Nan Feng. "Er
soll verschwinden."
Es war kein Geheimnis, dass Nan Yang und Xuan
Zhen nicht miteinander auskamen. Als Xie Lian zum ersten Mal davon hörte, war
er nicht im Geringsten überrascht, denn Feng Xin und Mu Qing teilten in der
Vergangenheit keine große Freundschaft miteinander. Nur waren sie damals seine Untergebene
gewesen; und wenn der Kronprinz gesagt hatte: "Kämpft nicht, ihr müsst
gute Freunde sein", dann hielten sich alle zurück und flippten nicht gleich
aus. Wenn sie wirklich wütend waren, dann hatten sie sich höchstens mit Wortgefechten
gestritten, aber da sich das nun alles geändert hatte, gab es keinen Grund
mehr, etwas vorzutäuschen.
Sogar die gemeinsamen Gläubigen der beiden himmlischen
Beamten im Südosten und im Südwesten sahen einander mit Verachtung an; im Laufe
der Jahre hatten sich der Palast von Nan Yang und der Palast von Xuan Zhen
immer als Feinde angesehen. Die beiden vor ihm waren nun ein klassisches
Beispiel für diesen Zwist.
Fu Yao höhnte. "Ling Wen Zhenjun sagte,
dass alle bereitwilligen Freiwilligen willkommen sind, auf welcher Grundlage berufst
du dich also, dass ich verschwinden soll?”
Das Wort "willig", das mit diesem
Ausdruck gesagt wurde, war wirklich nicht überzeugend. Xie Lian sagte:
"Lasst mich zunächst etwas klarstellen: Seid ihr beide wirklich als
willige Freiwillige gekommen? Wenn nicht, dann zwingt euch bitte nicht."
Die beiden antworteten erneut einstimmig:
"Ich bin freiwillig hier."
Als er die beiden grimmigen und entmutigten
Gesichter betrachtete, dachte Xie Lian innerlich: Ihr habt doch eigentlich gemeint: 'Ich würde lieber sterben', oder?
"Nun, auf jeden Fall", fuhr Xie Lian
fort. "Lasst uns zuerst über unsere Aufgabe reden. Ich bin sicher, ihr
wisst beide, was wir hier im Norden machen sollen, oder? Also, ich werde es
nicht von von Anfang an erzählen..."
"Nein", sagten die beiden schon
wieder unisono.
"..." Ohne eine Wahl zu haben,
konnte Xie Lian nur die Schriftrolle herausnehmen. "Dann fange ich für euch
beide wohl ganz von vorne an."
Es
wurde gesagt, dass es vor vielen Jahren ein Paar am Fuße des Berges Yujun gab.
Dieses
Paar war zutiefst verliebt. Der Bräutigam wartete auf die Ankunft des
Hochzeitszuges, aber er wartete lange, und doch war die Braut noch immer nicht
zu sehen. Unruhig ging der Bräutigam zum Haus der Braut, aber sein
Schwiegervater und seine Schwiegermutter sagten ihm, dass die Braut schon
längst aufgebrochen war. Beide Familien meldeten dies den Behörden, und diese
suchten überall vergeblich nach der Braut. Wenn sie von den Bestien des Berges
gefressen worden wäre, dann hätte zumindest ein Arm oder Bein übrig bleiben
müssen; wie konnte sie sich daher einfach so in Luft auflösen? Es war auch
nicht zu vermeiden, dass es Leute gab, die vermuteten, dass die Braut nicht
heiraten wollte, und das sie sich mit dem Hochzeitszug zusammengetan hätte, um
davonzulaufen. Doch wer hätte damals ahnen können, dass viele Jahre später, als
ein anderes Paar heiraten sollte, derselbe Albtraum wieder passierte.
Wieder
einmal war die Braut verschwunden. Doch dieses Mal blieb etwas zurück. Auf
einer kleinen Straße fand der Suchtrupp einen Fuß, der noch nicht ganz
aufgefressen worden war.
ich habe die ersten drei kapitel mit begeisterung verschlungen.... bitte mach weiter....
AntwortenLöschenliebe grüße aus rostock - und schönen valentinstag....
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenAuch ich warte gespannt auf die nächsten Kapitel :D
AntwortenLöschenSollte es später von Heaven Official's Blessing auch Bücher geben, bin ich wieder dabei! LG